Wenn ein bösartiger Tumor vorliegt, muss zusätzlich eine so genannte Umfelddiagnostik erfolgen (auch Staging oder Durchuntersuchung ge­nannt), um eine Aussage über eine mögliche Streuung zu erhalten. Da­zu werden Untersuchungen anderer Organsysteme durchgeführt, die durch den Tumor selbst oder durch Streuzellen, so genannte Metasta­sen, verändert sein können. Tumorzellen können sich durch Wachstum in die Umgebung oder durch Streuung über Lymphe und Blut ausbreiten.

Die routinemäßig durchgeführten Untersuchungen prüfen vorwiegend:

  • Blutsystem:
    durch Analyse bestimmter Laborparameter (u.a. Blutbild, Blutsalze, Leberenzyme, Blutgerinnung, Nierenfunktionswerte)
  • Tumormarker:
    durch Analyse von Eiweißstoffen im Blut, die bei bestimmten Tumorerkrankungen ansteigen können. Sie dienen aber prinzipiell nicht zur Entdeckung eines Brustkrebses, sondern vielmehr zur Verlaufskontrolle unter Therapie, wenn sie – vor allem bei Streuung – vor Therapiebeginn erhöht sind.
  • Leber: 
    durch Ultraschall/Sonographie oder Computertomographie (CT), falls der Ultraschall keine sichere Aussage ermöglicht
  • Lunge:
    durch Röntgen-Thorax oder Computertomographie (CT) des Thorax, falls das Röntgen keine sichere Aussage ermöglicht
  • Knochen: 
    durch Knochenszintigraphie, bei unklaren Befunden gegebenenfalls durch Röntgen, Kernspin, CT

Behandlung

Was passiert, nachdem eine Diagnose gestellt ist?
Gutartige Befunde müssen i.a. nicht operiert werden. Über die Mög­lich­keit oder Notwendigkeit einer weiteren Behandlung, Kontrolle oder ope­ra­tiven Entfernung kann dann gemeinsam beraten werden (z.B. opera­ti­ve Entfernung eines gutartigen, aber großen und störenden Knotens). Bei Bösartigkeit ergibt sich die Notwendigkeit der entsprechenden onkologischen Behandlung. Nachdem alle Befunde erhoben sind, resultiert ein so genanntes klinisches Tumorstadium, das für die weitere Therapie entscheidend ist. (Exkurs zu den Tumorstadien)

Eine onkologische Behandlung basiert auf mehreren Therapiepfeilern:

  • Operation
  • Bestrahlung und
  • systemischer Behandlung (Chemotherapie, Hormontherapie, Antikörpertherapie, u.a.)

Die Behandlung wird daher gemeinsam von Ärzten verschiedener Dis­zi­plinen durchgeführt.

 

Autoren: Team Prof. Dr.med. Erich-Franz Solomayer, Brustzentrum der Universitätsfrauenklinik, Homburg