Miteinander reden – einander verstehen

Wie sollte ein gutes Arzt-Patientengespräch ablaufen:

Kein Gespräch zwischen „Tür und Angel“, sondern in einem freundlich gestalteten Besprechungszimmer (Datenschutz/ Intimsphäre).

Termine sollten möglichst eingehalten werden, von Ihnen aber auch vom Arzt (lange Wartezeiten vermeiden).

Der Arzt sollte ausreichend Zeit haben und sich auf das Gespräch mit Ihnen konzentrieren (keine Ablenkung durch Anrufe oder sonstige Störungen).

Der Arzt sollte keine Fachbegriffe verwenden und in einer für Sie verständlichen Sprache sprechen.

Sie sollten alle Ihre Fragen stellen können und  eine für Sie befriedigende  Antwort erhalten.

Befundabklärung

Was sollten Sie zum Termin mitbringen

  • Überweisung/Einweisung nach Absprache mit dem Brustzentrum
  • Versichertenkarte
  • Vorbefunde, falls vorhanden
  • Mammographie Befund und Voraufnahmen, falls schon vorhanden
  • Vertrauensperson, wenn gewünscht

Was wird der Arzt Sie vor der Untersuchung evtl. fragen?

Haben Sie körperliche Beschwerden?

Tasten Sie Ihre Brust regelmäßig selbst ab?

Haben Sie Veränderungen in Ihrer Brust getastet?

Wurde schon einmal eine Mammographie durchgeführt? Wann und Wo?

Haben Sie Kinder geboren?

Nehmen Sie Hormone ein?

Haben Sie Vorerkrankungen? (Bluthochdruck? Zucker? u.s.w.)

Nehmen Sie Medikamente ein? Welche?

Sind Sie schon einmal operiert worden? Welche Operationen? Wann?

Gibt es Brust oder Eierstockkrebs in der Familie?

Befundbesprechung nach Untersuchung (Probeentnahme)

Notieren Sie sich Fragen!

Vier Ohren hören manchmal mehr als zwei: Bitten Sie eine Person Ihres Vertrauens, Sie in das Gespräch mit der Ärztin oder dem Arzt zu begleiten. Besprechen Sie Ihre Überlegungen, Fragen und auch Zweifel mit einer Vertrauensperson. Nehmen Sie sich für die anstehenden Entscheidungen genügend Zeit und lassen Sie sich nicht unter Zeitdruck setzen.

Machen Sie sich bei Bedarf Notizen. Fragen Sie nach, wenn Sie etwas nicht verstanden haben. Lassen Sie sich eine Kopie der Befunde aushändigen.

 

Recht auf eine Zweitmeinung

Sie haben jederzeit das Recht sich eine 2. Meinung einzuholen. Sie können mit einem anderen Arzt über Befunde und Therapiemöglichkeiten sprechen. Wenn Sie das Bedürfnis nach einer 2. Meinung haben, sprechen Sie offen  mit Ihrem behandelnden Arzt darüber. Sicher hat Ihr Arzt Verständnis dafür und kann Ihnen sogar jemanden empfehlen.

Bitte fragen Sie auf jeden Fall bei Ihrer Krankenkasse nach. In der Regel wird eine Vorstellung bei einem 2. Facharzt von der Krankenkasse gezahlt.

 

Gemeinsam eine Therapieentscheidung treffen

Gut informiert können Sie mit Ihrem Arzt zusammen Entscheidungen über das weitere Vorgehen treffen. Studien und Patientenbefragungen zeigen, dass es viele Vorteile hat, wenn Arzt und Patient die Therapie gemeinsam auswählen.

Ihre Vorteile bei einer gemeinsamen Entscheidung

  • Sie können besser mitwirken und die Therapie akzeptieren.
  • Sie verstehen die ausgewählte Therapie besser.
  • Sie wissen auch, warum Sie sich gegen andere Therapien entschieden haben.
  • Sie wissen welche wie Ihre Therapie abläuft, kennen mögliche Nebenwirkungen.
  • Sie werden meistens zufriedener mit Ihrer Behandlung sein.

Autorin: Petra Lang, Krankenschwester, Onkolotsin im PIKKO-Projekt, Pflegeexpertin für Brusterkrankungen, Knappschaftsklinikum GmbH, Püttlingen